Unterdrucktore und -türen ausgelegt für bis zu 0.7 bar.

Sondertore für das terraXcube Forschungszentrum in Bozen. Firma Esto liefert Unterdrucktore und -türen ausgelegt für bis zu 0.7 bar!

terraXcube ist eine Forschungsinfrastruktur in Bozen, die die extremsten Klimabedingungen der Erde simulieren kann: von Schneestürmen auf den Gipfeln des Himalaya bis hin zur Gluthitze nordafrikanischer Wüstengebiete. In Klimakammern kann im terraXcube des Forschungszentrums Eurac Research untersucht werden, wie sich das Extremklima auf den Menschen, auf ökologische Prozesse und auf technische Produkte auswirkt.

Die Klimakammern unterscheiden sich in Größe und Ausstattung. Sie können Menschen, Pflanzen und andere Lebewesen auch über längere Zeiträume hinweg beherbergen und bieten selbst für sehr große Maschinen und Produkte Platz.

Die komplette Palette an Klimaparametern kann im terraXcube mit unterschiedlichen Höhenlagen von bis zu 9000 Metern Höhe kombiniert werden. So kann erforscht werden, wie Mensch und Natur auf umweltbedingten Stress reagieren und wie extreme klimatische Bedingungen sich auf die Leistung von Materialien und Produkten auswirken.

Die Firma Esto erhielt für das terraXcube Forschungszentrum den Auftrag hochwertige, temperaturbeständige und druckfeste Tore und Türen zu entwickeln und zu liefern.

Extremste Druckverhältnisse = Höchste Anforderungen an Türen und Tore.

Seitens des Betreibers wurden bereits im Vorfeld sehr hohe Anforderungen an die Toranlagen gestellt. Die Druckfestigkeit gegen den Überdruck war zu zertifizieren bzw. nachzuweisen. Alle Türen müssen nach UNI EN 14351-1 (CE-Zertifizierung) geprüft sein und es war mindestens die Dichtheitsklasse 4 gemäß UNI EN 12207 zu erreichen.

Alle Schiebetore und -türen mussten ohne Bodenschwelle, mit Bodennut für die Führungsschiene und zusätzlicher Abdichtung ausgeführt werden. Weiterhin sollte die Bodennut/Führungsschiene im geöffneten Zustand überfahrbar sein.

 

Ein Schiebetor mit Sichtfenster für die Unterdruckkammer „Large Cube“:

In der Kammer herrscht ein Unterdruck von bis zu 700 mbar, aufgebracht in 1500 s. Das Schiebetor mit einer lichten Toröffnung von 4000 x 3600 mm wird einer einseitigen Unterdruckbeaufschlagung ausgesetzt. Die daraus resultierende Krafteinwirkung auf das gesamte Torblatt beträgt ca. 110 Tonnen. Die Toranlage wird elektrisch im Totmannnbetrieb betätigt und die Verfahrgeschwindigkeit beträgt ca. 1,5 m/min.

Weiterer Lieferumfang waren diverse Schiebetüren mit Sichtfenstern, ausgeführt als Schleusen mit beidseitig möglicher Unterdruckbeaufschlagung, (Sog und Druck) für den „Small Cube“ und mehrere Drehtüren ausgelegt für eine einseitige Unterdruckbeaufschlagung.

Darüber hinaus müssen die Türanlagen den Anforderungen an extreme Temperaturbereiche von -20 °C bis +50°C standhalten. Das Dichtsystem wurde als umlaufende aufblasbare Dichtung mit beheiztem Zargenkörper ausgeführt. (Vereisungsgefahr durch Kondensat und bis zu – 20 °C in Kammer). Ferner verfügen die Türen über eine thermische Isolierung gegen das anliegende Temperaturniveau und beheizte Sichtfenster gegen Vereisung, Beschlag und Kondensatbildung.

Für alle Toranlagen galt die Vorgabe der manuellen Entriegelung und Öffnung von innen und außen sowie einer elektronischen Verriegelung gegen versehentliches Öffnen bei Druckdifferenz zwischen den beiden Kammern. Diese elektrische Ansteuerung erfolgt bauseits.